Vortrag über Antiziganismus entfällt leider
Gespeichert von context am 1. Dezember 2013Tausende Anwohner klatschten Beifall, als im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen hunderte Rechte eine Flüchtlingsunterkunft und ein Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter im Sonnenblumenhaus angriffen. Der Eskalation vorausgegangen war eine Welle von Rassismus und insbesondere antiziganistischen Ressentiments gegen Flüchtlinge aus Rumänien. Im Gedenken an die Ereignisse wird diese Spezifik wie auch das Schicksal der Asylsuchenden weiterhin weitgehend ausgeblendet.
Anlässlich der fortgesetzten Diskussion über Formen des Gedenkens an Rostock-Lichtenhagen sprechen Markus End und Tobias von Borcke vom Forum Antiziganismuskritik Berlin am 5. Dezember in der Universitität Rostock über "Antiziganismus. Geschichte, Struktur, Funktion".
Die Veranstaltung des Instituts für Politik- und Verwaltungswissenschaften, der Amadeu-Antonio-Stiftung und von context. Bausteine für historische und politische Bildung findet in der Ulmenstraße 69, Raum 018 statt. weiterlesen... Weiterlesen


Ein Sammelsurium an Betrachtungen zur Zeitgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns bietet eine aktuelle Veröffentlichung der Geschichtswerkstatt Rostock. Ein besonderer Augenmerk liegt dabei auf erinnerungskulturellen Fragen im Hinblick auf das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen im August 1992. So versammelt das Heft zwei politikwissenschaftliche Forschungsbeiträge, die einerseits eine kritische Rückschau auf Gedenken und Politik um den 20. Jahrestag werfen und andererseits den Pogrombegriff problematisieren und auf seine analytische Eignung zur Charakterisierung kollektiver Gewaltakte zu Beginn der 1990er Jahre hin untersuchen. Zudem finden sich in der Publikation unter anderem Artikel, die von Medien- und Austellungsprojekten zum Thema Lichtenhagen sowie ihrer Rezeption berichten.
Eine Veranstaltungssreihe mit Vorträgen in Neubrandenburg, Greifswald und Osnabrück nimmt im Januar 2013 Verlauf und Folgen des Lichtenhagen-Pogroms in den Blick und beleuchtet die Ereignisse im Kontext der aufgeheizten Asyldebatte und der rassistischen Gewaltwelle zu Beginn der 1990er Jahre. Im Fokus steht dabei auch die politische, justizielle und gesellschaftliche Aufarbeitung der rassistischen Gewalt sowie der Umgang mit Migration und Rassismus in der Gegenwart.
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner
Die Österreichische Botschaft Berlin lädt gemeinsam mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, ihrem Internationalen Freundeskreis und dem Metropol Verlag Berlin am 7. Dezember 2012 zu einer Benefizveranstaltung in die Botschaft der Republik Österreich Berlin. Vorgestellt wird dort auch unser pädagogisches Arbeitsmaterial über die Ravensbrück-Außenlager in Neubrandenburg, das in diesem Jahr von der Annalise-Wagner-Stiftung mit der "Lobenden Anerkennung für junge Autoren 2012" ausgezeichnet wurde.